Carina bewertete am 17.04.23 den "Schüleraustausch Irland" mit GIVE Gesellschaft für Internationale Verständigung
Ich bin dankbar für meine Erlebnisse
(4.0)
Die Vorbereitung hat bei mir schon sehr früh angefangen. Bereits im November 2019 habe ich mich beworben und hatte mein Vorstellungsgespräch inklusive eines Sprachtests, damals noch mit dem Plan, nach Neuseeland zu fliegen. Mit dem Ausbruch von Corona im Frühjahr 2020 war das alles erstmal stillgelegt und weiter ging es erst im Sommer 2021. Ich wurde immer wieder über die neuen Einreiseregelungen in Neuseeland informiert, bis sich herausstellte, dass es für mich nicht mehr reichen wird, nach Neuseeland zu reisen, weil ich später als im Frühjahr 2022 nicht fahren konnte aufgrund meiner Schule in Deutschland.
Nun stand ich vor der Entscheidung ob ich nach Kanada, Australien, England, Irland oder in die USA gehen möchte. Ich habe mich schnell für Irland entschieden. All das ging via E-Mail. Dieser Kontakt hat sehr gut funktioniert. Uns wurden alle Fragen schnell und ausführlich beantwortet und besonders wegen meiner Änderung des Reiseziels sind viele Fragen entstanden.
Als ich im November die Kontakte meiner Gastfamilie bekam, konnte ich auch mit dieser schnell Kontakt aufnehmen. Eine wirkliche Vorbereitung fand mithilfe eines Online Meetings statt. Bei diesem waren sowohl zukünftige Teilnehmer eines Auslandsaufenthalts in Irland und England, als auch jeweils eine Person, die bereits in Irland beziehungsweise England war oder ist und eine Ansprechpartnerin von Give. Es wurde über generelle Verhaltensregeln und auch über die groben Abläufe des Aufenthalts gesprochen. Dieses Gespräch war sehr hilfreich und es hat einem die Möglichkeit geboten mit bereits erfahrenen Teilnehmern und auch mit Menschen, die sich in der gleichen Situation befinden, sich auseinander zu setzen. Aufgrund von Corona gab es für alle neue Herausforderungen, diese wurden aber gemeistert und es wurden schnell Lösungen dafür gefunden.
Über die Betreuung vor Ort habe ich im Vorhinein so gut wie keine Infos bekommen. An meinem Anreisetag bekamen alle Teilnehmenden aber eine kleine Einführung, nachdem wir am Flughafen in Dublin abgeholt wurden und mit einem Reisebus nach Cork gefahren sind. Es gab einige, die nicht wussten wie das ganze ablief, inklusive mir, und ich hätte gerne im Voraus bereits eine grobe Info bekommen, dass überhaupt eine solche Einführung stattfinden soll. Außerdem wäre es wichtig gewesen dort etwas mehr als nur ein paar Kekse zum Essen anzubieten, da einige schon seit früh morgens unterwegs waren und bis wir tatsächlich bei unserem Gastfamilien waren, war es bereits spät abends.
Die Einführung selbst war allerdings gut und uns wurden nochmal präziser als bereits davor die Abläufe erklärt oder auch Aktionen vorgestellt. Die Betreuung während des gesamten Aufenthalts bestand aus der Besorgung von meiner Schuluniform, bei mir persönlich noch das Organisieren der Wechsel der Gastfamilien und verschiedenen Ausflügen. Allgemein war der Ansprechpartner immer erreichbar und es konnten alle möglichen Fragen gefragt werden. Zum Beispiel auch wie es abläuft, wenn man Corona hat.
Besonders die Ausflüge waren super organisiert und haben den Teilnehmenden einfach eine andere zusätzliche Möglichkeit gegeben, das Land nochmal besser kennenzulernen. Außerdem konnte man somit mit Deutschen in der gleichen Situation Kontakt aufbauen. Die Betreuung hat einem eine Stütze beziehungsweise das Wissen gegeben, dass man jederzeit jemanden erreichen kann. Trotzdem war man viel auf sich alleine gestellt und die Selbstständigkeit wurde gefördert.
Mit meiner Schule war ich sehr zufrieden. Ich war im fourth year/transition year einer gemischten Schule in Ballincollig. Mit meinem Alter war ich genau zwischen 4th und 5th year, bin aber sehr dankbar ins 4th year gekommen zu sein. In meinem Jahrgang bin ich super gut aufgenommen worden und auch die Lehrer haben sich über etwas „frischen Wind“ gefreut. Meinen Stundenplan konnte ich mir ein bisschen selber zusammenstellen, weil man in Irland viel weniger Fächer insgesamt hat und deswegen eine viel größere Auswahl hat.
Durch das Transition Year war der Unterricht selbst relativ entspannt und ich habe mich immer dafür eingesetzt, an verschiedensten Ausflügen teilzunehmen, sogar an einer Klassenfahrt. Teilweise musste ich dafür extra bezahlen und es war auch meine Verantwortung, das zu organisieren, aber die Ansprechpartner von der Schule waren total unterstützend und haben sich gefreut, wenn ich mitgekommen bin. Die Schule war meine Komfortzone in Irland. Ich habe dort gute Freunde gefunden und den gesamten Jahrgang ins Herz geschlossen. Ich habe mich super wohl gefühlt und mir wurde am Ende sogar vom ganzen Jahrgang eine kleine Abschiedsfeier organisiert.
Die Situation mit meinen Familien war umständlicher als normalerweise. Die ersten zwei Wochen war ich bei jemanden untergebracht, wo eine weitere Schülerin aus Deutschland schon ein halbes Jahr untergebracht war und wir dann zusammen dort wohnten. Für mich war das perfekt, weil sie sich schon auskannte und mir Cork zeigen konnte und generell mir beim Einleben helfen konnte. Diese zwei Wochen nannte man „Welcome family“. Das ist nicht normal, aber meine eigentliche Familie war noch im Urlaub.
Nach zwei Wochen wurde ich dann zu meiner richtigen Gastfamilie gebracht. Sie wohnte außerhalb und ich war an meine Gastfamilie gebunden, weil sie mich immer mit dem Auto zur Bushaltestelle fahren mussten. Ich hatte ein großes Zimmer und ein eigenes Bad. Das Essen meiner Gastfamilie war auch sehr lecker. Anders als bei anderen Gastfamilien hat meine mit mir nichts unternommen. Als ich das ein bisschen herausgefunden habe, habe ich mich selber dafür eingesetzt, viel zu unternehmen. Mir war es wichtig in meiner kurzen Zeit, in der ich dort war, so viel zu unternehmen und zu sehen wie möglich. Weil sie sowieso nicht viel mit mir gemacht hat, war ich bei meiner Familie dann teilweise nur abends und eben zum Schlafen. Trotzdem haben sie mich auch unterstützt und zum Beispiel für die verschiedenen Schulausflüge konnte ich mich problemlos mit ihnen absprechen, da sie oft vertretend zu meinen Eltern in Deutschland unterschreiben oder auch mal Geld überweisen mussten.
In meiner letzten Woche bin ich nochmal aufgrund eines Zwischenfalls zu einer anderen Schülerin gekommen. Auch das war praktisch, weil diese Gastfamilie in Ballincollig gewohnt hat und ich somit zur Schule laufen konnte. Die Schülerin war auch eine gute Freundin von mir und es war eine schöne letzte Woche.
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