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Austauschorganisation YFU

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Katy bewertete am 28.01.21 den "Schüleraustausch Estland" mit Youth For Understanding Komitee

Geprüfte Bewertung - Schueleraustausch.Net YFU ist bunt!
(4.2)

Den besonderen YFU spirit habe ich schon auf der Vorbereitungstagung (VBT) im März 2019 kennengelernt. Am Anfang überlegt man sich, ob die Teamer denn alle verrückt sind und am Ende macht man begeistert mit. Sechs Tage lang intensive Tagung mit ca. 30 anderen Austauschschülern, super viel Input zum Austausch und noch mehr Spaß. Quatschen im Flur bis in die Nacht und wenn es irgendwann unbequem wurde, hat man sich halt einfach sein Kissen geholt, weil Aufhören ja keine Option war. Nach den doch sehr kurzen Nächten hatten wir dann Workshops zu Anpassung, Erwartungen, Gastfamilie, Freunde finden und vielem mehr, was man im Austausch auch wirklich anwenden konnte. Und was noch wichtiger war, man hat Freundschaften mit anderen Austauschschülern (ATS) geschlossen. Wir saßen ja schließlich im gleichen Boot und haben uns gegenseitig verstanden. Da hat man auch mit Leuten, die man kaum kannte, mal eben Yoga und Lachyoga gemacht, Volleyball gespielt (mit mäßiger Kompetenz), gesungen und getanzt. Das war schon wie eine Art Generalprobe für den Austausch und definitiv eins der besten Erlebnisse rund ums Austauschjahr. Da hat YFU meiner Meinung nach wirklich super gearbeitet, insbesondere die Ehrenamtlichen, die einfach Lust hatten, uns auf unser Austauschjahr vorzubereiten. Fünf Monate später ging es für mich dann auf nach Estland und dort gab es zum Anfang auch erstmal ein Seminar für vier Tage mit der speziellen YFU Eesti "morning routine", Estnischunterricht, weiteren Workshops und natürlich noch mehr Spaß und genau so vielen Mücken. Diesmal natürlich alles auf Englisch aber es war das gleiche Gefühl von Freiheit, Unabhängigkeit und Zusammengehörigkeit zwischen den ATS, was wir am Ende dann auch in sehr kreativen Spielen und Präsentationen mit viel Spaß und verrückten Ideen umgesetzt haben. Dann kam der aufregende erste Moment mit der Gastfamilie. Eine lustige Mischung zwischen Englisch und Estnisch, zwischen ich verstehe nichts und alle reden auf mich ein, was sich auch die nächsten Tage nicht geändert hat. Trotzdem hat es mit meiner Familie von Anfang an gepasst und ich habe ihnen sehr viel zu verdanken. Meine Gastmutter hat mir Estnisch beigebracht, alles übersetzt und erklärt und mich natürlich auch mal ausgelacht, wenn ich zum wiederholten Mal irgendetwas Falsches und somit sehr Lustiges gesagt habe oder verrückte Fragen gestellt habe, weil Estnisch einfach eine faszinierende aber super schwere Sprache ist. Wir haben sehr viel miteinander unternommen, waren auf Konzerten, auf Kurztrips von Kanufahren über Jahresabschlussball bis Vogelentdeckungstour. Die kleinen Dinge sind auch nicht zu kurz gekommen, Spielenachmittage, Filmabende und Musik. YFU hat für uns Austauschschüler noch weitere Seminare (im Herbst, im Winter und im Sommer) organisiert, die auch total viel Spaß gemacht haben, wobei das Beste das Wiedersehen mit den anderen war. Und natürlich die lustigen Aktivitäten zwischendurch, die die Ehrenamtlichen organisiert haben. Damit hat mich YFU gut durch den Austausch begleitet. Genau wie meine Support Person, die in etwa in meinem Alter war und die ich bei Problemen immer ansprechen konnte. Auch ohne Probleme haben wir uns mehrfach getroffen und eigentlich auch ganz gut verstanden. Reisen über das Wochenende gab es auch noch von YFU aus, so war ich zusammen mit anderen ATS in Viljandi. Und das Naturprogramm, mit dem man auch nach Estland kann, habe ich auch zweimal auf Trips begleitet. Dabei waren wir auf Saaremaa, der größten Insel von Estland und später im Winterwunderland "Raften" auf einem Fluss und Skifahren. Dabei durfte natürlich das nach-der-Sauna-in-den-Schnee-hüpfen auch nicht fehlen und wurde somit zur Premiere in meinem Austauschjahr. Im März kam dann leider Corona und YFU hat alle ATS nach Hause geschickt. Ich bin gewissermaßen auf eigene Verantwortung in Estland geblieben, aber sowohl YFU Deutschland als auch YFU Estland haben sich weiter gekümmert und meiner Meinung nach relativ gut reagiert für so eine ungewohnte und komplizierte Situation. Das war alles etwas chaotisch und ungewiss, aber in Estland hatten wir auch nicht die höchste Priorität. Danach ging es natürlich erstmal im Lockdown weiter, auch mit Online-Unterricht in der Schule. Das war natürlich als Austauschschüler nicht ganz so toll, aber um ehrlich zu sein, kam ich auch vorher schon nicht so sonderlich gut mit meiner Schule klar. Mit den Leuten hat es einfach nicht wirklich gepasst und meine Lehrer haben entweder überhaupt nichts von mir erwartet oder gedacht, dass ich ziemlich normal mitmachen könnte, obwohl ich am Anfang ja kaum Estnisch gesprochen habe. Aber klargekommen bin ich trotzdem irgendwie und es war auch gar nicht so schlimm. Es kann eben nicht alles perfekt sein. Und auch mit Corona ging es wieder bergauf und meine Gastfamilie und ich sind am Ende noch durch Estland gereist und so habe ich wirklich viel von diesem kleinen, faszinierenden Land gesehen und nebenbei noch den Rest meiner nicht gerade kleinen Gastfamilie kennengelernt, die mich alle total herzlich aufgenommen haben, von meinen Gastgeschwistern über meine Gastgroßeltern bis hin zu den Hunden meiner Gasttante. Sie sind mir auch alle sehr wichtig geworden innerhalb dieses Jahres, weshalb ich sie mittlerweile auch sehr vermisse. Trotz kleinerer Schwierigkeiten war mein Austauschjahr etwas sehr Besonderes für mich, dank meiner Gastfamilie, YFU und allen anderen Austauschschülern aus Deutschland und Estland.

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