Erfahrungsbericht von Doro - Schüleraustausch USA

Hey! Kurze Vorstellung zu mir, ich habe meinen Austausch in den USA, um genauer zu sein in Louisiana verbracht. Als PPP Stipendiatin wäre mein Auslandsaufenthalt eigentlich bis Mitte Juni gewesen, somit war ich knappe 8 Monate in den USA anstatt geplante 10 Monate.

Man hat immer mal wieder etwas in den Nachrichten gehört oder von zuhause in Deutschland, da der Virus zu der Zeit, Anfang März schon ziemlich verbreitet in Deutschland war. Währenddessen hat sich die Lage in den USA erst noch lansgam angeschlichen. Zudem Zeitpunkt als alles irgendwie aus dem Ruder gelaufen ist, war ich noch nichtsahnend auf Hawai'i, lebte mein bestes Leben. Deshalb traf es mich auch so hart als ich eines morgends aufwachte mit zig verpassten Anrufen auf meinem Handy von meinen Freunden aus Louisiana. Mir schrieben auf einmal Leute die ich nicht mal gut kannte, denn anscheinend hatte es schon die Welle in meiner Schule gemacht. Kurz darauf schloss dann auch meine Schule in den USA, was mir keinen Abschied mehr ermöglichte. Ich konnte mich jedoch noch glücklich schätzen das ich eine kleine Abschiedsfeier so auf die Schnelle organisiert hatte.

Am Montag der darauf kommenden Woche kam ich von meinem Trip nach Hause nach Louisiana und hatte am selben Tag meine Koffer gepackt, Abschiedsparty gehabt und dann hieß es am frühen morgen auch schon, alles hinter mich lassen. Ich habe mich gefühlt als würde ich sterben, so dumm sich das anhört. Ich weiß dieser Tag wäre so oder so gekommen, jedoch hätte ich mich darauf vorbereiten können, ich hätte alles noch einmal gemacht was ich für die kommenden 3 Monate geplant hätte. Und somit hatte ich alles ein letztes Mal erlebt ohne es einmal zu wissen. Z.B. Bin ich ein letztes mal aus meiner High School geloffen ohne je zu wissen es ist das Letzte mal. Die Woche zuvor hatte ich mir noch nicht einmal vorstellen können das es das letzte mal sein könnte, denn da hatte ich nur so auf diesen Tag gewartet, denn ich würde endlich nach Hawai'i können. Ich hatte mich jedoch wirklich glücklich schätzen können, denn mein Aufenthalt auf Hawai'i ermöglichte mir wenigstens noch 3 wunderschöne Tage auf Hawai’i und dann eben noch einen Abend mit meiner Gastfamilie und meinen Freunden. Denn meine anderen Austauschschülerfreunde, die eben nicht auf Hawai’i waren, hatten es am Donnerstag morgen erfahren und mussten teilweise schon am darauffolgenden Tag abreisen.

Meine Rückreise verlief relativ okay, ich hatte ein paar Flüge und an jedem Flughafen traf man alte, ebenfalls traurige Gesichter. Ich bin nun mittlerweile seit 5 Wochen wieder in Deutschland und es fällt mir immernoch schwer, jedoch denke ich es wäre anders gewesen wäre ich auch dazu fähig Freunde richtig treffen zu können und unter anderen Umständen eben, jedoch weiß ich das keiner etwas an einer Pandemie ändern kann. Im Nachhinein kann ich nun auch verstehen warum der Bundestag und der Kongress uns so schnell heim geschickt hat. Ich bin für das ganze Schuljahr freigestellt, daher habe ich keine Schulaufgaben hier an meiner deutschen Schule zu erledigen. Für mich beginnt dann das 12. Schuljahr im folgenden Schuljahr, weil ich die Klasse so oder so hätte wiederholen müssen. Das macht mir keine Probleme, denn so habe ich Zeit die Zeit im Ausland noch einmal Revue passieren zu lassen und mich hier zurechtzufinden und was genau ich im Leben will. Denn ich denke das einzig positive an dieser Situation ist/war, das ich weiß, wie schnell das Normale und das was du dir über eine gewisse Zeit aufgebaut hast, vorbei sein kann. Ich will nicht dramatisch klingen und mir ist bewusst das es noch viel härtere Schicksalschläge im Leben gibt, jedoch war dies mein persönlicher Schicksalsschlag, und jeder andere Austauschschüler wird mich hoffentlich nachvollziehen können. Ich will mich nicht beklagen, ich hatte die Zeit meines Lebens und alle die mich kennen wissen wie sehr mir das weh tut jedoch habe ich nur Positive Sachen aus diesem Auslandsjahr mitgenommen, ich habe so tolle Freunde dazu gewonnen und könnte mich nicht glücklicher schätzen auch eine zweite Familie und ein zweites Zuhause dazugewonnen zu haben. Es ist eine Erfahrung die dir keiner nehmen kann und du wirst dich in einer ganz neuen Art und Weise erleben, deswegen kann ich DIR nur dazu empfehlen den Mut zu haben und den Schritt in ein komplett neues Leben zu wagen, denn nur so siehst du was du unabängig alles aus dir heraus holen kannst und erreichen kannst!

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