Yasmin bewertete am 04.10.15 den "Schüleraustausch USA" mit American Institute For Foreign Study
Ich habe in einer Familie mit 2 Kindern und einem S...
(4.6)
Ich habe in einer Familie mit 2 Kindern und einem Schüler aus Kasachstan gelebt. Meine Schwester ging ihr erstes Jahr auf die Uni, mein Brüder warn ein Jahr jünger und älter als ich. Wir gewöhnten uns schnell an einander auch wenn wir ziemlich verschiedene Interessen besaßen. Abends saßen wir gemeinsam am Tisch und hatte manchmal stundenlange Gespräche über unsere verschiedenen Lebensweisen. Das schönste waren die Feiertage, die wir in einer riesen Familie zusammen verbrachten. Thanksgiving zum Beispiel feierten wir zusammen mit unserem Onkel, Tante und 4 Cousinen. Es gab natürlich Truthahn dazu Kartoffelbrei, Nudeln, Mais und Biskuits. Dann spielten wir Gemeinschaftsspiele und später tanzten wir ums Lagerfeuer. Überhaupt war es für mich neu, dass die Familie so einen hohen Wert an Bedeutung hatte. Die Wochenenden verbrachten wir meist gemeinsam, wenn nicht gerade Familiengeburtstage anstanden, halfen wir meinen Vater bei der Arbeit. Dabei ging es öfters mal raus auf die weiten Golfplätze um Werbeschilder aufzustellen bzw. ab zu bauen. Es war herrlich, der leichte Fahrtwind vom Golfkart tat gut bei der fast dauerhaften Temperatur von 32°C. Besonders Interessant waren die vielen Tiere die zu beobachten waren: Kaninchen, Echsen, Kängeruratten, Schildkröten an den kleinen Teichen und natürlich jede Menge Eichhörnchen. Die Möglichkeit einen Führerschein zu machen besteht, auch wenn du selbst nicht ohne den Fahrlehrer fahren darfst. Du musst aber darauf achten, dass du früh genug anfängst, denn es dauert 6 Monate von dem Tag an wenn du deine Permit bekommst, bis du eine Prüfung machen DARFST. Also fangt lieber in der ersten Hälfte des Jahres damit an.
Geh davon aus, dass deine Familie nicht reich sein wird und ihr nicht gleich von Vegas zu Hawaii die Städte abklappert. Kleine Ausflüge können auch großartig werden, denn ihr kennt ja die Umgebung nicht und so gibt es immer neu Dinge zum kennen lernen. Wir sind ein paar mal nach Austin gefahren meine Gastschwester besuchen, haben uns das Capitol angesehen und waren im Februar auf einem kleinen Boot auf einem See. Es war traumhaft, morgens um 10 mit Frühstück von McDonalds. Die Essenskultur ist sowie so anders. Als ich ankam sind wir umgezogen, nichts hatte seinen Platz im neuen Haus und wir haben für gut 2 Wochen jeden Tag in einem anderen Fastfood Restaurant gegessen. Mal anders als gewohnt in Deutschland, wo es nur auf der Autobahn McDonalds oder Burgerking gibt. Außerdem kann man sein Essen immer einpacken lassen zum Mitnehmen, ihr müsst also keineswegs euch die Burger hinein zwingen. Ich hatte Freunde in deren Familien nicht gekocht wird, sondern nur Fertig-essen an der Tagesordnung stand. Natürlich könnt ihr selbst mal für eure Familie etwas herzaubern, aus Erfahrung muss ich sagen das es ziemlichen Spaß gemacht hat meiner Familie zu zu sehen Rotkohl und Klöße zu kosten. Wir haben auch 2 mal ein Internationales Abendessen veranstaltet mit ein paar anderen Austauschschülern zusammen bei meiner Tante. Wir hatten also ein 6-Gänge-Menü mit Deutschem, Kasachischem, Chinesischem, Indonesischem, Mexikanischem und Amerikanischem Gerichten zum kosten hergerichtet.In der Schule werden jede Menge unterschiedliche Sportarten angeboten, ich hatte mich für Basketball entschieden um fit zu bleiben, außerdem ist in den Sportclubs die perfekte Gelegenheit Freundschaften zu knüpfen. Zu dem gibt es oft die Möglichkeit eine Gym zu besuchen, wenn es draußen zu heiß ist um joggen zu gehen. Ich habe in dem Jahr 5 kg zugenommen, aber auch Muskeln aufgebaut, ist also nicht so schlimm gewesen. Zum Thema Heimweh kann ich nicht so viel sagen, denn ich wär am liebsten da geblieben. Meine Familie hat mich sehr vermisst und war immer sehr besorgt wenn ich mich nicht einmal jedes Wochenende gemeldet habe. Ich habe versucht einmal im Monat mit meinen Eltern zu Skypen, aber durch den Zeitunterschied und die verschiedenen Pläne zu hause sowie in meiner Familie war es kompliziert.
Auch mit den Freunden war es nicht anders. Wir haben versucht uns up-to-date zu halten, nach 2 Monaten wurde daraus eine Konversation über Skype oder Facebook alle 2 Wochen. Schlecht ist wenn der Kontakt weg fällt. Ihr werdet merken, dass vielleicht nach einer bestimmten Zeit nur noch ein paar eurer Freunde mit euch schreiben, das passiert. Meine engsten Freunde habe ich immer noch, wir verstehen uns sogar noch besser als zu vor, jedoch habe ich auch zu einigen Leuten die Beziehung verloren, man lebt sich aus einander. In dem Jahr in Texas habe ich aber auch neue Freundschaften geschlossen, die immer noch erhalten sind.
Also kurz und knapp, hängt nicht eurem Leben von zu hause hinterher, sondern lasst alles auf euch zu kommen. Ihr seit ja schließlich da um neue Kontakte zu knüpfen und eine neue Kultur kennen zu lernen. ;)
Ich würde um nichts und niemanden mein letztes Jahr eintauschen, um auch nur ein bisschen von dem zu verpassen was ich erlebt habe. Man gewöhnt sich so schnell an alles, das man das immer näher kommende Departure Date ausblendet.
Über das Jahr habe ich viele Dinge gelernt. Meine Familie hat viel mehr Bedeutung für mich als zu vor. Ich habe gelernt, dass ich zu viel mehr fähig bin als ich dachte. Am Ende des Jahres sah ich mich selbst ganz anders und ich habe diesen Drang entwickelt unterwegs zu sein. Es gibt viel mehr Möglichkeiten die sich mir vorstellen als zu vor. Mein Horizont ist praktisch um vieles ausgedehnter.
Vorbereitung:
Die monatlichen Infobriefe führten mich mit Erklärungen Schritt für Schritt weiter an den Tag der Abreise und waren total hilfreich. Zu dem gab es auch ein Vorbereitungstreffen, dort man dann andere Schüler in der gleichen Situation, wir konnten uns über unsere Ängste und Vorfreuden austauschen. Auch für die Eltern war dieses Treffen meiner Meinung nach sehr wichtig.
Betreuung:
Unsere LC war echt nett nur leider galt ihre Aufmerksamkeit mehr den Grand Students (von Flex und YES). Das fand ich nicht so toll, weil sie uns weniger kontaktiert und mit einbezogen hat.
Ansprechpartner:
Es gibt immer jemanden mit dem man über seine Probleme reden kann und die einem gern weiter helfen.
Familie:
Meine Gastfamilie war die beste, die ich bekommen konnte! Wir haben uns sehr schnell an einander gewöhnt. Sicherlich gab es mal ein paar Unstimmigkeiten, aber die gibt es in jeder Familie. Es gab nie größere Probleme bei uns.
Schule:
Meine Schule war mega cool. Sauber und ordentlich und die Programmauswahl war riesig. Es gibt viel mehr Möglichkeiten sich selbst auszuleben als in Deutschland.
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