Erfahrungsberichte - Kanada
Reisebericht von Linda
Hey, ich bin Linda, 17 Jahre alt und bin 5 Monate in einer Kleinstadt namens Chilliwack zur Canadian Highschool gegangen! Dort habe ich super viel über Kanada, Selbstständigkeit, Lebenseinstellungen und mich selbst gelernt.
Wo ich gewohnt habe (Ort und Familie)
Chilliwack ist eine 80.000 Einwohner Stadt, die 1,5h von Vancouver am Ende des Fraser Valley direkt neben den Bergen liegt. Man hat dort alles, was man braucht: Kino, Mall, Hockeyarena, Festivals, Cafés, eine süße Altstadt und eine gute Busverbindung in die nächstgrößeren Städte. Skiberge sind innerhalb einer Stunde zu erreichen. Trotz der recht vielen Obdachlosen, liebe ich dieses kleine Städtchen! Ich habe in einem Reihenhaus in einem Wohngebiet zusammen mit meine Hostmum, ihrer 16-jährigen Tochter und meinem spanischem Doubleplacement gewohnt. Ihre Tochter habe ich aufgrund privater Probleme leider selten gesehen und mein erster Doubleplacement hat mich nach 2 Wochen verlassen – es ist nicht immer alles so perfekt wie es wirkt und ich war auch erst etwas traurig. Eine Woche später kam allerdings mein neues Doubeplacement, mit der ich mich nur umso besser verstanden habe, also ist doch noch alles gut gegangen (wenn auch nicht so wie erwartet, sondern besser) Im Haushalt habe ich recht viel selbst gemacht, dafür hat meine Hostmum mich aber oft gefahren und war sonntags mit uns wandern.
Meine High School
Ich bin auf die Imagine High gegangen, eine recht lockere und entspannte High School mit Schwerpunkt auf Kunst und Technik. Dort habe ich den besten Stundenplan gehabt: Drama, Anatomy, Photography und Active Living (PE). Es war total entspannt und somit bin ich auch sehr gerne zur Schule gegangen. Dazu kommt, dass die Schule sehr klein ist und man damit deutlich bessere Chancen hat, in Clubs zu kommen, besonders für Sportteams mit Tryouts (da die Schule auch einen Sport Fokus hat. Ich habe auch Volleyball gespielt ohne Vorerfahrungen und hatte die beste Zeit!).
Nach der Schule
Da es zuhause nichts zu tun gab, habe ich versucht, so viel Zeit wie möglich in der Schule mit meinen Freunden verbringen zu können: erst habe ich Volleyball gespielt, dann war ich im Drama Club. Sonst waren wir einfach manchmal spontan nach der Schule spazieren, sind Eislaufen gegangen, haben uns Football games von den anderen Schulen angeguckt, zusammengebacken oder Filmabende gemacht. Jeden Dienstag und Mittwochabend bin ich zu zwei Youth groups von den Kirchen vor Ort gegangen (große Empfehlung! Die Menschen sind lieb, man findet so schnell Freunde in seinem Alter und man kommt abends nochmal raus). Am Wochenende war ich am liebsten wandern, habe Blizzards bei DQ gegessen oder habe den Tag mit meinen Freunden in Vancouver verbracht! Wir waren oft thriften, haben die Cafés getestet und und und …
Mein Highlight
Neben den ganzen Alltäglichen Dingen und kleinen Happy Moments wie „Im gelben Schulbus zu einem Volleyballtunier fahren!“, „jeden Sonntag wandern mit der Hostfamily“, „Gemeinsam mit Freunden zu Hockey Games gehen und anschließend eine Übernachtungsparty“ oder „Lasst morgen gemeinsam nach Vancouver fahren!“ gab es noch einen Trip, der mir besonders gut in Erinnerung geblieben ist: Skifahren in Whistler! Der Schuldistrikt bietet verschiedene Trips für die Internationals an und ich war Ende Januar mit ein paar Freunden 3 Tage in Whistler Ski fahren! Wir hatten super viel Spaß, auf den Pisten sowie anschließend im Hotelzimmer und während den Spaziergängen durch das süße Olympiadorf. Zu Beginn wurden wir in Kleingruppen aufgeteilt und durften uns wünschen, was wir mit dem Guide machen wollen. So kam es dazu, dass ich mich mit den nettesten Mädchen aus den verschiedensten Ländern angefreundet habe und wir neben einer Olympia Piste auch zusammen die bekannte „Peak2Peak“ Godel gefahren sind! Diesem Trip, und vor allem den unbeschreiblichen Ausblick von der Spitze eines Berges, ist unbeschreiblich.
Meine Tipps
Einfach machen! Du kannst gar nichts falschen machen! Wenn du einfach so bist wie du bist, machst was dir Spaß machst und offen bist und dich versuchst, mit Leuten zu connecten, dann wird dir das bestimmt gelingen, habe nur ein wenig Geduld – zuhause hast du deine besten Freunde auch nicht sofort und innerhalb von zwei Wochen kennen gelernt. Die Menschen haben keine Vorurteile und kennen dich nur so, wie du dich zeigst, also sei, wer du sein möchtest! Und sonst: Versuch so viel wie möglich zu unternehmen, zu sehen, geh einfach raus und schau, was man so machen kann – vielleicht ist an dem Abend ja ein Festival oder Hockey Spiel? Wenn du in deinem Zimmer bleibst, wirst du es nicht herausfinden (so bin ich zu meinem ersten Football Game gekommen). Es kommt nicht alles, wie man es erwartet, aber das ist nicht immer etwas schlimmes. Versuche, es als Chance zu sehen und mach das Beste daraus! Und denke nicht, dass es perfekt wird – es ist immer noch das Leben. Aber in jedem Tag ist mindestens eine perfekte Sache versteckt! Vergleiche das Leben dort und die Leute so wenig wie möglich mit denen zuhause, sieh es als dein zweites Leben. Wenn es dich darauf einlässt, wird die Zeit super werden, dich prägen und in jedem Fall weiterbringen. Du wirst Erinnerungen fürs Leben sammeln! Genieß jeden Moment, die guten und die schlechten, denn keiner von beiden wird nochmal genauso passieren.
Ich hatte ein tolles halbes Jahr und denke noch oft und gerne an alles zurück. It’s not a good bye - it’s see you soon Canada!