Schüleraustausch - Probleme Heimweh und Kulturschock

Gerade im Gastland angekommen und schon ist es da: Heimweh! Wie du dein Heimweh ganz schnell in den Griff bekommst und den kleinen Kulturschock überwinden kannst, erzählt dir Jack Harte in seinem Buch "Abenteuer High-School: Der Ratgeber für ein High-School-Jahr, weltweit“.

Heimweh

Fast jeder hat mit Heimweh zu kämpfen, wenn er so lange von Familie und Freunden getrennt ist. Versucht deshalb möglichst schnell, euch in der neuen Umgebung einzuleben, Mitschüler kennenzulernen und Freizeitaktivitäten zu finden, schließlich wollt ihr euer Auslandsjahr doch auch genießen. Es hängt sehr von der eigenen Persönlichkeit ab, wie man mit der Situation umgeht.

Wer aufgeschlossen und offen für Neues ist, wird unter Umständen schneller Freunde finden und sich auch mit Hilfe neuer Erfahrungen und schöner Erlebnisse ablenken können. Dadurch wird die Sehnsucht nach der Heimat auf ein gesundes Maß reduziert. Solltet ihr eher zurückhaltend sein, versucht, über euren Schatten zu springen, auch wenn es euch schwerfällt.

Wenn ihr erst einmal Freunde gefunden habt, dann können diese euch bei Heimwehattacken aufmuntern und trösten. Je wohler ihr euch in eurer neuen Umgebung fühlt, desto weniger anfällig seid ihr für Heimweh. Freut euch auch auf die vielen schönen Erlebnisse, die euch in eurem Gastland noch bevorstehen und die ihr Familie und Freunden am Telefon, per E-Mail oder Brief mitteilen könnt.

Vor allem Feiertage wie Weihnachten oder Geburtstag, die ihr sonst mit eurer Familie verbringt, schüren oft das Heimweh. Lenkt euch mit den Vorbereitungen für das jeweilige Fest ab und betrachtet es als Chance, die andere Kultur besser kennen zu lernen. Redet ruhig offen mit eurer Gastfamilie, wenn ihr traurig seid und euer Zuhause vermisst.

Sie wird verständnisvoll reagieren und euch bestimmt aufmuntern können. Intensive Kontakte nach Hause helfen erfahrungsgemäß nicht bei Heimweh, ganz im Gegenteil. Dadurch macht ihr euch nur die weite Entfernung zu eurer Heimat, eurer Familie und euren Freunden bewusst. Sucht lieber Hilfe bei Leuten aus eurem aktuellen Umfeld, wie eurer Gastfamilie oder neuen Freunden.

Vielleicht habt ihr auch eine aufregende Anfangszeit und seid mit ganz anderen Gedanken beschäftigt. Ihr steht für alle im Mittelpunkt, Verwandte und Bekannte der Gastfamilie möchten euch kennenlernen. Sogar der Schulweg stellt zunächst ein kleines Abenteuer dar. Doch irgendwann kehrt der Alltag wieder in eure Gastfamilie ein und ihr müsst euch in den vielleicht völlig fremden Tagesablauf einfügen.

Wenn ihr nun keinen besonderen Status mehr genießt und keine besondere Rücksicht mehr auf eure Anwesenheit genommen wird, kann es ebenfalls zu Heimweh kommen. Dann ist es besonders wichtig, sich ihm nicht hinzugeben, sondern sich mit Bekannten zu verabreden und sich auf den Alltag im Gastland einzulassen.

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Kulturschock

Versucht, möglichst aufgeschlossen zu sein und die andere Kultur zu akzeptieren und anzunehmen. Vieles wird neu und spannend für euch sein, aber wahrscheinlich auch etwas Umgewöhnung erfordern. Aber genau diese fremde Kultur macht ja das Land aus, für das ihr euch entschieden habt.

Lasst euch auf sie ein und versucht, euch an die noch fremden Lebensgewohnheiten anzupassen. Normalerweise ist auch der Gastfamilie und euren Mitschülern bewusst, dass ihr aus einer anderen Kultur stammt und euch deswegen erst an das neue Umfeld gewöhnen müsst. Sie werden sich sicherlich darauf freuen, auch etwas über eure Kultur in Erfahrung zu bringen.

Es kann Dinge geben, die euch verunsichern, aber für die Gastfamilie völlig normal sind. Manche Verhaltensweisen werden euch vielleicht befremdlich erscheinen. In den USA kann es beispielsweise vorkommen, dass es keine geregelten Essenszeiten in eurer Gastfamilie gibt und es normal ist, sich am Kühlschrank selbst zu bedienen, wenn man hungrig ist.

Unter Umständen empfindet ihr dieses Verhalten am Anfang als unangenehm und seid verunsichert, zumal man sich ja am Anfang mehr als Gast denn als neuer Familienzuwachs fühlt.

Fragt also ruhig nach, wenn ihr unsicher seid, wie bestimmte Alltagssituationen in der Gastfamilie gehandhabt werden. Unterhaltet euch doch vor der Abreise oder der Wahl des Landes mit Schülern, die selbst schon einmal ein Schuljahr im Ausland absolviert haben.

Auszug aus: „Abenteuer High School - Der Ratgeber für ein High-School-Jahr weltweit“ Jack Harte

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Was ist ein Kulturschock?

Ein Kulturschock ist ein psychologischer Zustand, der Menschen betrifft, wenn sie sich in einer fremden Umgebung befinden, die sehr unterschiedlich ist von der eigenen Kultur, die sie gewohnt sind. Es kann eine Vielzahl von Symptomen verursachen, wie z.B. Desorientierung, Ängste, Frustration, Depressionen, Heimweh, Verwirrung und Missverständnisse.

Ein Kulturschock kann auftreten, wenn eine Person in ein anderes Land reist, um zu arbeiten, zu studieren oder zu leben, oder auch wenn sie in eine andere Region innerhalb ihres eigenen Landes umzieht, die eine deutlich andere Kultur oder Sprache hat. Die Symptome des Kulturschocks können von Person zu Person und von Situation zu Situation unterschiedlich sein, aber sie treten oft in den ersten Wochen oder Monaten auf, wenn eine Person in eine neue Kultur eintaucht.

Ein Kulturschock kann jedoch auch eine wertvolle Erfahrung sein, die es Menschen ermöglicht, sich mit anderen Kulturen auseinanderzusetzen, ihre eigenen Vorurteile und Annahmen zu überdenken und ein tieferes Verständnis für die Vielfalt der Welt zu entwickeln. Es ist wichtig, sich Zeit zu nehmen, um sich an eine neue Kultur anzupassen, sich zu informieren und offen für neue Erfahrungen zu sein.

Schüleraustausch USA - Hilfe! Kulturschock und Einsamkeit

Die Welt entdecken mit dem Abenteuer Schüleraustausch: Claus-Daniel Bartel hat in seinem Buch “The best year of my life. Ein Jahr als Gastschüler“ persönliche Erfahrungen als Austauschschüler in den USA zusammengefasst. Gerade bist du in dein Austauschjahr Richtung USA gestartet: Irgendwie ist alles anders, als du es dir vorgestellt hast. Hier gibt’s Tipps den Kulturschock zu überwinden.

„Ich will wieder nach Hause, hier ist alles doof.“ Meistens drückt sich ein Kulturschock nicht so einfach aus. Es ist weitaus komplizierter. Für viele Austauschschüler ist es verwirrend, in einem fremden Land zu sein. Andere Regeln, andere Umgebung, andere Landessprache, andere Erwartungen.

Das Bild, das man sich vorgestellt hat, war ganz anders. Das alles schafft Unsicherheit. Und nun muss man ein Jahr damit zurechtkommen! Diese Panik nennt man gewöhnlich Kulturschock oder Kulturmüdigkeit.

Dieser Kulturschock ist jedoch nicht leicht zu erkennen. Er entwickelt sich meist langsam. Vielleicht ist es dir unangenehm, wie die Leute bestimmte Dinge anders bewerten und dass sich die Leute im Gastland aus deiner Sicht „falsch“ benehmen. Du fühlst dich „in einer anderen Welt“. Das ist ein Kulturschock.

Weitere Anzeichen sind:

  • Abneigung gegenüber deinem Gastland
  • Gedanken, was zu Hause alles besser ist
  • du regst dich über Kleinigkeiten auf
  • Heimweh, Liebeskummer
  • du sitzt oft alleine im eigenen Zimmer
  • du sprichst weniger mit deiner Gastfamilie
  • du willst nach Hause – alles ist grausam und „doof“.

Abhilfe schaffen: Höre auf dein Gefühl! Wenn du bemerkst, dass du dich auf einmal anders verhältst, frage, warum das so ist. Gegebenenfalls verstehst du die Situation und bist nur etwas überempfindlich.

Möglichkeiten, um mit dem Kulturschock fertig zu werden, sind:

  • Beschäftige dich und vermeide es, alleine zu sein. Somit vergeht die Zeit schneller.
  • Sprich offen mit Gasteltern, Freunden und Betreuern.
  • Vermeide, deine negativen Gedanken offen kundzutun viele verletzend wirken.
  • Versuche zu verstehen, warum etwas so ist, wie es ist.
  • Vergleiche deine Gastfamilie nicht mit anderen Familien.
  • Ruf nicht deine Eltern oder Freunde an! Du wirst sie nur noch mehr vermissen, und deine Eltern werden sich unnötig Sorgen machen.
  • Schreibe lieber einen Brief mit deinen Gedanken. Warte ein paar Tage. Somit hast du die Möglichkeit, den Brief vielleicht doch nicht wegzuschicken.

Auszug aus: "The Best Year of my Life" Daniel Bartel

Erfahre mehr zu den Themen Kulturschock und Heimweh hier!

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